Facebookveranstaltung

Fußball überwindet Grenzen, Fußball kann Menschen zusammenführen und im besten Fall kann er auch dazu beitragen, dass ein Ankommen nachhaltig gelingt. Soweit die wohlklingenden Worte, denen auch wir uns verschrieben fühlen. Wie sieht aber die praktische Arbeit aus, die sich nicht nur auf Hochglanzflyerdruck und einmalige Fußballspielbesuche beschränkt? Welcher Bildungsvermittlungsanspruch ist realitätsnah und welche Ansätze haben sich konkret bewährt? Wo liegt der Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht? Was bedeutet in diesem Kontext „gut“ überhaupt? Und vor allem, was wollen „die“ Geflüchteten eigentlich? An diesem Abend soll nicht nur über sie, sondern natürlich auch mit ihnen gesprochen werden.

In der Vergangenheit haben wir verschiedene bildungspolitische Veranstaltungen durchgeführt, die dazu beitragen sollen, die Integration von Geflüchteten zu unterstützen. Wir sind in diesem Feld bei weitem nicht allein, gibt es doch unzählige ehrenamtliche oder professionelle Akteure, die in diesem Bereich aktiv sind. Gesellschaftspolitische Bildungsarbeit (im Kontext von Fußball und Fankultur) mit Geflüchteten, welche keine Fußballtrainings, berufsqualifizierenden Maßnahmen oder (explizite) Sprachangebote vorsieht, hat mit anderen Herausforderungen umzugehen. Diese Maßgabe ist aber auch gleichzeitig eine große Chance, abseits von ausgetretenen Pfaden, smarte, kreative und nachhaltige Bildungsarbeit zu leisten. Mit Fußball und einer vielfältigen Fankultur, wie wir sie lieben!

Football Action Week 2017

Vereinsmitglieder berichten an diesem Abend aus den verschiedenen Geflüchtetenprojekten. Darüber was gut lief aber auch wo wir an unsere Grenzen gestoßen sind. Es geht nicht um Selbstbeweihräucherung, sondern um neue Anstöße im Spannungsfeld von gelebter Integration und Fußballkultur zu geben. Das Event soll dazu dienen, den Blick nach vorn neu zu justieren, sich mit alten und neuen Aktiven zu vernetzen und gerade nach dem vollzogenen Rechtsruck in der Gesellschaft, die Geflüchtetenarbeit weiter zu intensivieren und (neue) Projekte voranzutreiben. 12,6% bedeuten für uns vor allem eins, Ärmel hoch und jetzt erst recht. Yalla!

Auf dem Podium sitzen:

Mariana Karkoutly: Juristin, kam 2015 aus Damaskus und lebt seidem in Berlin. Arbeitet als Sozialarbeiterin und Projektkoordinatorin für verschiedene Träger. Aktuell ist sie mit ihrem zweiten Masterabschluss in Sozialwissenschaften an der HU Berlin beschäftigt. Engagiert sich in verschiedenen Geflüchteteninitiativen und hat dort ihren Fokus bei den besonders schutzbedürftigen Personen.

Hassan K.: Schüler, flüchtete mit seinem Bruder 2015 aus Afghanistan und besucht aktuell das Gymnasium in Berlin. Obwohl Fußball nicht zu seinen ganz großen Leidenschaften zählt, nahm er an verschiedenen Projekten und Veranstaltungen von Gesellschaftsspiele. Glaubt, dass Stadionbesuche sich nicht hinter Integrationskursen verstecken müssen.

Bastian Babelsberg: Politikwissenschaftler, (und nicht nur deshalb) gesellschaftspolitisch engagierter Fußballfreund und ehemaliger Fanprojektleiter beim SV Babelsberg 03. Kennt sehr gut die Herausforderungen, die beim Aufeinandertreffen zwischen alten Fans und neuen Fußballinteressierten zu bewerkstelligen sind.

Moderation und Input:

Rico Noack: Politologe, auch in der Geflüchtetenarbeit aktiv. Beim gastgebenden Verein daheim und in den Fußballkurven zu Haus. Mit allen Geflüchtetenprojekten von Gesellschaftsspiele verbunden.

Unsere Veranstaltungen sind kostenfrei für unsere Gäste, über eine anlassbezogene Spende für ein konkretes Geflüchtetenprojekt würden wir uns aber freuen. Das Projekt wird am Abend vorgestellt.

Der multimediale Informations- und Vernetzungsabend findet im Rahmen der FARE-Action-Week statt. #footballpeople