
Die Klimakrise stellt den Sport vor grundlegende Fragen: Während Trainingsplätze gerade im Globalen Süden von Überschwemmungen bedroht sind, Ressourcen knapper werden und Sportler:innen wie Fans zunehmend durch Hitze und Extremwetterereignisse gefährdet sind, stehen im Globalen Norden Vereine, Fans und Unternehmen unter Druck, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Dabei will der Sport ja vor allem immer weiter wachsen: mehr Turniere, mehr Flugreisen, mehr Merch. Können Fußballvereine so überhaupt nachhaltig wirtschaften? Wie wird darüber im Globalen Süden gesprochen? Und welche gemeinsamen Lösungen braucht es?
Darüber diskutieren Anton Klischewski, Sandra Broschaft und Annika Rittmann (angefragt). Die Eingangsworte kommen von Teilnehmenden aus São Tomé und Príncipe. Der Inselstaat im Golf von Guinea ist besonders vom Klimawandel betroffen. Die Frauen-Nationaltrainerin des Fußballverbands, Lígia Santos, berichtet eindrücklich über eine sich verändernde Lebensrealität vor Ort. Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Rüttenauer (Leitender Sportredakteur bei der taz).
Anton Klischewski
Vorstandsmitglied beim FC Internationale Berlin 1980 e.V., dem ersten nachhaltig zertifizierten Amateurverein Deutschlands. Dort verantwortet er die Themen Nachhaltigkeit und Inklusion. Zudem koordiniert er die Kampagne #sporthandeltfair, die Sport, Fairen Handel und Nachhaltigkeit zusammenführt. Gemeinsam mit seinem Verein hat er auch das erste kreislauffähige Trikot im Amateurfußball eingeführt – ein Projekt, das die Verbindung von Fußball und ökologischer Innovation sichtbar macht.
Sandra Broschat
Leiterin Nachhaltigkeit beim SV Werder Bremen und dort verantwortlich für das Nachhaltigkeitsmanagement. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf dem Programm SPIELRAUM – der sozialen Kindersportidee von Werder Bremen – sowie auf ökologischen Themen wie Dekarbonisierung, Klimaanpassung und Nachhaltigkeitsberichterstattung, um den Verein zukunftsfähig aufzustellen. Als Mitgründerin und heutige Beirätin des Netzwerks Futurewoman setzt sie sich für die Sichtbarkeit von Frauen im Nachhaltigkeitsbereich ein, ist Autorin und regelmäßig als Speakerin auf Panels und in Workshops präsent.
Annika Rittmann (angefragt)
Klimaaktivistin und Pressesprecherin von Fridays for Future. Gleichzeitig ist sie seit Jahren als Spielerin und Schiedsrichterin im Amateurfußball aktiv. Sie verbindet damit zwei Welten: den Einsatz für konsequenten Klimaschutz und die Leidenschaft für den Fußball. In Panels und öffentlichen Debatten macht sie deutlich, wie stark Vereine und Ligen gefordert sind, Verantwortung zu übernehmen und Nachhaltigkeit im Sport verbindlich zu verankern.
Die Veranstaltung ist Teil der vierteiligen S.A.O.-Reihe. S.A.O. – SDG 13, Awareness, Opportunities wird gemeinsam vom Fußballverband von São Tomé und Príncipe und Gesellschaftsspiele e.V. umgesetzt – mit Unterstützung durch Fanprojekt der Sportjugend Berlin, Stabsstelle für Nachhaltige Entwicklung Charlottenburg-Wilmersdorf, Tageszeitung taz und dem Magazin für Fußballkultur 11 Freunde.
Das Projekt wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ.