Heute ist internationaler Frauentag, Frauenkampftag, feministischer Kampftag. Erstmals 1911 begangen und seit zwei Jahren in Berlin, dem Heimatort unseres Vereins, ein gesetzlicher Feiertag. Frauen auf der ganzen Welt demonstrieren für ihre Rechte und gegen die vielen Formen von Ungleichbehandlung und Unterdrückung, denen sie tagtäglich ausgesetzt sind. Was hat das mit unserem Verein zu tun?
Auch bei Gesellschaftsspiele e.V. ist der Anteil von männlich gelesenen Personen stark in der Überzahl. Auch die Zahl von Veranstaltungen, die sich ausdrücklich mit einer weiblichen Sicht auf Fußball und Fankultur beschäftigen, sind bei uns sehr gering. Allgemein sind Frauen im Fußball stark unterrepräsentiert – beispielsweise in den Vereins- und Verbandsgremien sowie den Führungsetagen sämtlicher Bundesligisten. Das muss sich endlich ändern.
Was bleibt uns also von diesem Tag, der in erster Linie Personen anspricht, die nicht Teil von Gesellschaftsspiele e.V. sind. Wie können wir dabei mithelfen, dass über den Tag hinaus Veränderungen geschehen? Am 8.3. wird größtenteils geblendet: es wird „rumgeehrt“, es gibt extra Frauentagsrabatte bei Online-Versandhäusern und Zeitschriften zeigen Rankings diverser „100 besten/erfolgreichsten Frauen“. Danach ist Business as usual. Das soll und darf kein Weg für uns sein.
Frauen und Personen, die nicht männlich-cis-weiß gelesen werden, kämpfen heute mehr denn je darum, gehört und gesehen zu werden. Diese Sichtbarkeit zu unterstützen und aktiv zu forcieren sehe ich als Aufgabe unseres Vereins. Das wünsche ich mir als Frau.
Patriarchalische Strukturen und patriarchalisches Verhalten zu erkennen, aufzuzeigen und zu durchbrechen soll Teil unseres Vereins sein. Auch über den 8.3. hinaus! Gemeinsam feministische Akteur:innen in Fußball und Gesellschaft unterstützen, an Kämpfen partizipieren und auch die eigenen Verhaltensweisen und Strukturen im Verein ständig zu reflektieren: Daran sollten und werden wir uns messen lassen.
Mia (Vorstand Gesellschaftsspiele e.V.)