Gast: Fußballfans gegen Homophobie
Allein in Berlin gibt es unzählige Initiativen, die soziales Engagement mit Fußballsport verbinden. Während für einige die Wahrheit auf dem Platz liegt, beschäftigen sich andere mehr theoretischer Natur mit dem Fußball. So unterschiedlich die Vereine und Initiativen aber auch aufgestellt sind, sie machen sich alle den Fußballsport zu nutze. Wie dies konkret geschieht, mit welchen Herausforderungen die Initiativen zu kämpfen haben, und warum es lohnt, sie dennoch zu unterstützen, wird einmal in der Woche genauer untersucht werden. Freitag ist Initiativentag bei Gesellschaftsspiele.
Wie lange seid ihr schon aktiv?
Wir haben uns zunächst im Frühjahr 2011 als reine Faninitiative gegründet. Nachdem die Aktivitäten immer mehr wurden, beschlossen wir im April 2013 die Gründung eines gemeinnützigen Vereins, um dem ganzen einen rechtlichen Rahmen zu geben.
Was hat zur Gründung eurer Initiative geführt?
Anlass waren 2011 Überlegungen, wie sich die Aktive Fanszene von Tennis Borussia Berlin (TBAF) an der FARE Action Week beteiligen könne. Da sich TBAF schon seit Jahren gegen Homophobie engagierte, wurde das Thema wieder aufgegriffen und das Banner gemalt. Da es zu schade war, so viele Stunden Arbeit für einen einzigen Anlass zu investieren, wurde das Banner bereits im Sommer 2011 bei den Respect Gaymes erstmals präsentiert und ging im Herbst zunächst zu einigen befreundeten Fangruppen in die jeweiligen Kurven. Dann kamen die ersten Anfragen und das Ganze wurde zu einem selbstläufer, den keiner so erwartet hätte.
Habt ihr Partner? Mit wem kooperiert ihr?
Es gibt viele Partner und Kooperationen im Umfeld, die meist anlassbezogen funktionieren. Die wichtigsten Partner sind über die Jahe aber Football Supporters Europe (FSE), die Queer Football Fanclubs (QFF) und die Koordinierungsstelle Fanprojekte (KOS) geworden.
Was sind eure zentralen sozialen und politischen Anliegen?
Unser zentrales Anliegen ist ganz klar der Kampf gegen Homophobie und Sexismus im Fußball, wobei unser Schwerpunkt in der Fankultur liegt. Es gibt aber auch immer mal wieder andere Bereiche, wo wir uns einbringen, wobei wir unser klares Profil aber beibehalten wollen.
In welchen sportlichen Bereichen engagiert sich euer Verein?
Zunächst mal insgesamt im Fußball-Kontext. Es geht uns vor allem darum, dass im Fußball ein diskrimminierungsfreies Umfeld geschaffen wird, in dem sich alle Spieler*innen wohl fühlen – und das fängt in den Vereinen an. So versuchen wir also auch immer wieder die Vereine selbst zu sensibilisieren und arbeiten themenbezogen auch gerne mit der Koordinierungsstelle Fanprojekte (KOS) zusammen, um noch mehr Fanprojekte zu erreichen. Eine kleine Ausnahme bildet unser Schweizer Ableger „Gemeinsam gegen Homophobie“. Inhaltlich natürlich nicht, aber da in der Schweiz das Eishockey einen ebenso großen Stellenwert hat wie der Fußball, hat sich diese Gruppe dafür entscheiden, in beiden Sportarten aktiv zu sein.
Wie kann man euch unterstützen?
Zum einen natürlich, in dem man Mitglied bei uns wird und wir so eine kleine finanzielle Basis erlangen. Zum anderen aber natürlich auch gerne durch aktive Mitarbeit, sei es im Vorstand oder bei ganz konkreten Dingen wie der Organisation von Veranstaltungen oder der inhaltlichen Mitarbeit beim Erstellen von Broschüren etc. Lust but not least natürlich auch, indem Fangruppen immer wieder unser Banner in die Stadien bringen und wo es geht auch Aktionen, Infostände unw organisieren, um weiter für das Thema zu sensibilisieren.
Informationen: