Ein Podium und ein Moderator ohne Antrittsgage, gepaart mit einer wandernden Spendendose, ergaben 136 Euro. Unsere letzte Veranstaltung hat diese Summe eingegespielt und wir möchten sie an Champions ohne Grenzen weitergeben. Wir hoffen, dass diese bescheidende Summe dazu beiträgt, die wichtige Arbeit fortzusetzen. Unsere Motivation wird in den folgenden Abschnitten erläutert.
Seit einiger Zeit gibt es diese „besorgten Bürger“, mit ihren Abendspaziergängen und Mahnwachen. In Hellersdorf und in Tröglitz, selbstverständlich auch in den weniger abgehängten Gegenden dieser Republik sind sie daheim. Richtig gemütlich haben sie sich auch in Online-Foren und Kommentarspalten eingerichtet. Sie sind sehr besorgt. Vor allem möchten sie aber ihre Volksgemeinschaft vor fremden Einflüssen bewahren. Es ist ihnen nicht wichtig, aus welchen Gründen Menschen ihre Heimat verlassen. Einen Großteil wird es auch nicht tangieren, wenn die Flucht der Menschen im Massengrab Mittelmeer ihr Ende findet. Es interessiert sie einfach nicht – besorgt sind sie dennoch. Sie sind ein Teil der Gesellschaft. Ob sie tatsächlich „das Volk sind“, wie sie es so gern herausschreien und von dem sie annehmen, dass sie es repräsentieren, kann vermutlich nur regional, beziehungsweise lokal beantwortet werden.
Im krassen Kontrast zu diesem Bild agieren gleichzeitig gänzlich andere Akteure – Vereine, Gruppen und Einzelpersonen. Sie heißen Flüchtlinge ausdrücklich willkommen und versuchen mit Leben zu füllen, was nebulös unter einer „Willkommenskultur“ verstanden werden könnte. An dieser Stelle möchten wir Champions ohne Grenzen vorstellen. Von unserer Warte aus gesehen, stehen sie auf der besseren Seite des „Abendspazierganges“. Warum? Zu den Zielen von ChoG lassen wir sie am besten selbst zu Wort kommen.
„Ziel unserer Vereinsarbeit ist es, den Menschen in Flüchtlingsunterkünften neue Perspektiven zu vermitteln. Wir schaffen offene und kostenlose Trainingsangebote, die den TeilnehmerInnen eine kurzweilige Unterbrechung des häufig trostlosen Lebensalltags ermöglicht. Die regelmäßigen Trainings eröffnen den Flüchtlingen einen Weg aus der räumlichen und sozialen Isolation. Sie können aktiv ihre Freizeit gestalten und gesellschaftlich teilhaben.“
Was macht ChoG konkret?
Offene und kostenlose Fußballtrainings in verschiedenen Berliner Bezirken. ChoG hat separate Trainingsteams geschaffen, um auf die verschiedenen Bedürfnisse der Zielgruppen einzugehen: CHAMPIONS ohne GRENZEN Mixed (für Männer und Frauen ab 16 Jahren), CHAMPIONS ohne GRENZEN Ladies (exklusiv für Frauen ab 16 Jahren) und CHAMPIONS ohne GRENZEN Kids (für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren). Zurzeit erreichen wir rund 150 Menschen mit je 1 Frauen bzw. Mixed-Training und 4 Kindertrainings.
Teilnahme an Turnieren, Freundschaftsspielen und Veranstaltungen, um den interkulturellen Austausch zu fördern und im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit und Verständnis für die Lebenssituationen von Flüchtlingen zu schaffen.
Hilfe zur Selbsthilfe, Vernetzung und Erfahrungsaustausch auf und neben dem Fußballplatz. Teammitglieder und TrainerInnen geben Hilfestellung für den Alltag und be- gleiten zu Behörden, Ärzten oder Anwälten. Zusätzlich bieten wir verschiedene Projekte an, die den Flüchtlingen neben dem Training Möglichkeiten zum Erlernen der Sprache, Alltags,- Orientierung und Sozialkompetenzen eröffnen.
Vermittlung in und Sensibilisierung von Berliner Sportvereinen z.B. durch die Organisation des 1. Berliner Flüchtlings- Sport- Kongresses 2014, die Ausrichtung des Kick Out Racism Cups oder die aktive Ansprache von Vereinen und Mitarbeit in relevanten Gremien. Mehr Informationen zum Verein gibt es hier.