Viele Vereine geraten im rücksichtslosen Wettbewerb des Fußballs in finanzielle Nöte, werden zu Renditeobjekten. Wenn der eigene Klub vor dem Aus steht, Vereinsführung und Kurve zerstritten sind, übernehmen die Fans: Sie gründen einen eigenen Verein oder übernehmen den Klub.
Im neuen Buch „Wir sind der Verein“ von Alina Schwermer werden die unterschiedlichstens Aspekte des Fußballs und der Vereinsführung beleuchtet. So dienen die Pioniere in Wimbledon, deren FC einfach in eine andere Stadt verpflanzt wurde als ein Beispiel. Logisch also, dass Alina Schwermer ihr Buch über fangeführte Fußballvereine mit einem ausführlichen Porträt des AFC Wimbledon beginnt.
Für die weiteren Kapitel hat sie die interessantesten Beispiele für sogenannte Fanvereine in ganz Europa besucht und mit vielen Protagonisten gesprochen, zum Beispiel in England, Österreich, Spanien, Kroatien und Israel. In Deutschland erzählt sie von Mitsprache beim traditionellen e.V. Schalke 04, beim neuen Fanverein HFC Falke, dessen Gründer und Mitglieder früher zum Hamburger SV gingen, und beim Online-Projekt von Fortuna Köln. Fans pflegen heute ein anderes Selbstverständnis als noch vor einigen Jahrzehnten, können sich besser vernetzen, fordern Teilhabe. Und sind trotzdem nicht immer die besseren Vereinsbosse.
In eindrücklichen Porträts schildert sie den Kampf um einen besseren Fußball und erklärt detailliert die Chancen und Risiken von Mitsprache. Kann Basisdemokratie im Verein funktionieren? Und wie verändert das den Fußball?
Moderiert wird die Veranstaltung von Rico Noack (Gesellschaftsspiele).
Datum und Uhrzeit: 12. März, 20.00 Uhr
Ort: BAIZ