Seite 26 von 29

Gesellschaftsspiele präsentiert: Unser Mann in Moskau

Unser Mann in Moskau (2) Wir freuen uns außerordentlich mitteilen zu dürfen, dass nun monatlich „unser Mann in Moskau“ an dieser Stelle zu Wort kommen wird. Dafür arbeitet er sich durch die russisch-sprachige Medienlandschaft, um eine von ihm ausgewählte Thematik vorzustellen. Abgesehen von Spielresultaten und Eckenverhältnissen interessiert uns eigentlich fast alles. Immer zum 20. eines Monats wird unser Freund und Vereinsmitglied Aljoscha zur Feder greifen. Wir sagen Вольшое спасибо und geben zurück nach Moskau.

Dinamo Minsk fans force gay director out of club Fans of Dinamo Minsk have succeeded in pressurising their club to cancel the appointment of a new marketing director after discovering that the latter’s social network profile contained evidence of a “non-traditional” sexual orientation. Weiterlesen

Fußball im postsowjetischen Raum

Wer sich für dieses Thema nteressiert, wird zwangsläufig bei Futbolgrad landen. Wir können zum Besuch der Homepage nur zuraten. Sehr informative und kurzweilige Artikel, geschrieben in den meisten Fällen von Manuel Veth. Dieser ist PhD-Kandidat an der University of London King’s College und sein Forschungsthema lautet : „Selling the People’s Game: Football’s transition from Communism to Capitalism in the Soviet Union and its Successor States”. Den kritischen Rückblick „2014 – A most forgettable year in Russian football” haben wir aber Toke Møller Theilade zu verdanken – eine Leseempfehlung.

Donezk kämpft

Zuweilen kommen Fans im Vorfeld von Fußballspielen zu Tode. Dies können Autounfälle oder Herzstillstände sein, gelegentlich auch ganz andere tragische Begebenheiten. In diesen Fällen ist häufig die Rede davon, dass der Sport nun in den Hintergrund treten würde. Es gibt eben doch relevantere Angelegenheiten als sportliche Duelle zwischen zwei Teams. Dies ist richtig. Was soll man dann aber im Kontext der Champions League-Partie zwischen Schachtar Donezk und Bayern München schreiben? Vielleicht gar nichts?

Donezk trägt die Heimspiele schon längst nicht mehr in Donezk aus und bleibt dennoch Projektionfläche. Gestern zur Abwechslung -für die Zeitspanne eines CL-Spieltages- als Faszinosum im europäischen Spitzenfußball.

Wir empfehlen zum Thema: „Ausflug in die Realität des Fußballs“ von Andreas Rüttenhauer (taz), „Unglücklich fern der Heimat“ von Frank Nienhuysen (SZ) und besonders den Artikel „Krieg und Spiele“ von Ingo Petz (11 Freunde).

Gesellschaftsspiele bei Facebook

Nachdem wir die Vor- und Nachteile von 1,4 Milliarden neuen Freunden abgewogen haben, sind wir ab jetzt auch via Facebook aktiv. Wir werden dort unregelmäßig regelmäßig auf interessante Artikel verweisen, einen Blick in unser Vereinsleben gewähren und eigene Veranstaltungen bewerben. Wie bisher werden die Beiträge auch weiterhin auf der Seite www.gesellschaftsspiele.berlin zu lesen sein. Wir freuen uns auf einige Hundert Millionen neue Freunde und schauen uns bereits nach einer passenden Lokalität für das Sommerfest um.

B4

Woody Allen aka Isaac Davis hätte seine eigene Vorgehensweise gehabt ..

Über den Themenabend „Antisemitismus im Fußball“ schreibt Morten Freidel für die FAZ. Die Kooperationsveranstaltung zwischen dem jüdischen Verein Maccabi Frankfurt und dem FSV Frankfurt hat nicht zuletzt etwas mit dem letztjährigen Sponsor des FSV, der arabischen Fluglinie Saudia zu tun. Diese fliegen nämlich lieber ohne Juden. Den Vertrag gibt es nicht mehr, Gesprächsbedarf zu Antisemitismus im Fußball schon.

Einen weiteren, sehr lesens- und hörenswerten Beitrag zum Thema wieder einmal vom Sportjounalisten Ronny Blaschke. Wie sich Antisemitismus akustisch darstellen kann, bewiesen Teile des Dresdner K-Blockes im Spiel gegen die Frankfurter Eintracht aus dem Jahr 2011.

Feine Sahne Fischfilet

Subkultur trifft Fankultur, dazu gibt es dezidierte Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen. Interessante Trias. Die mecklenburgische Punkband wurde Trikotsponsor beim Rostocker FC, weil dieser sich explizit antirassistisch positionierte. Ebenso wie der Einstieg, hatte aber auch die Beendigung des Engagements eine politische Dimension.

Weiterhin bestehen Verbindungen zur Rostocker Fußballszene , die auch von Nazis als solche wahrgenommen wurden („Ein weiteres Propaganda-Mittel stellt die Musik dar. Mit der Band „Feine Sahne Fischfilet“ hat linksextreme Musik in der Rostocker Fanszene Einzug gehalten“). Weiterlesen

Gegen den modernen Fußball?

Bei den geführten Debatten rund um den modernen Fußball wird vieles sehr vereinfacht dargestellt und sich häufig in eine Melancholie geflüchtet, die nur schwer auszuhalten ist. Die Fetischisierung des traditionellen Fußballsports lässt insgesamt doch mehr Fragen als Antworten offen. Früher war natürlich nicht alles besser. Nicht weniges dagegen extrem beschissen. Urwaldlaute bei farbigen Spielern und homogene Männerkurven sind in deutschen Bundesligastadien überwiegend Relikte aus der alten Zeit. Nicht aus der guten alten Zeit. Dieser zivilisatorische Sprung ist anzuerkennen und trotzdem kein Grund, der ungebremsten Kommerzialisierung des Fußballs kritiklos auf den Leim zu gehen. Vice Sports mit einem –für ihre Verhältnisse- okayen Artikel. Sehr schön auf jeden Fall der Bezug auf das englische Fanzine Stand.

Al-Ahly, Ultras in Kairo

Berühmt und berüchtigt, verehrt und gehasst – die Ultras von Al-Ahly, Ahlawy (UA-07). Wohl keine Gruppe ist so sehr mit Politik verbunden wie UA-07. Dies hat maßgeblich mit ihrer Beteiligung am Aufstand gegen das Mubarak-Regime zu tun. Für diesen Kampf zahlten und zahlen sie einen hohen Preis. Die schweren Ausschreitungen in Port Said mit 74 toten Zuschauern, die meisten davon Ultras aus Kairo, werden häufig als gelenkte Racheaktion der alten Eliten bezeichnet. Zum dritten Jahrestag des Blutbades veröffentlichte Al Jazeera einen Film von Alma Mosbah über UA-07. Anschauen!

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »