Autor: Peter Dittmann (Seite 3 von 7)

Veranstaltungsbericht: „Raus aus dem Abseits – Fußball und LGBTQI+ im Spiegel der Geschichte“

Geht man durch die Straßen Berlins, lässt einen der Alltagsstress leicht vergessen, dass sogenannte „Stolpersteine“ eingelassen in die Bürgersteine der Stadt an vom NS-Regime ermordete Menschen erinnern. Genau deshalb versammelten sich rund 10 Fußballfans und ein tierischer Begleiter am 11. September 2021 zu unserer erinnerungspolitischen Fahrradtour an einem eben solchen Stein, in der Kurstraße 32 am Spittelmarkt.

Lothar Dönitz berichtet vom Lebensweg Gustav Herzbergs

Der Stolperstein ist Gustav Herzberg gewidmet. Er wurde 1907 in Breitenstein bei Stolberg im Harz geboren. Er arbeitete in der Gastronomie, zog zunächst nach Bayern, dann nach Berlin, wo er nahe des Spittelmarktes wohnte. 1941 wurde er wegen des Verdachts gegen den Paragrafen 175 (Homosexualität) verstoßen zu haben von der Gestapo in Berlin verhaftet und zunächst zu drei Monaten Arbeitserziehungslager in Berlin-Wuhlheide verurteilt. Im Februar 1942 wurde er ins KZ Buchenwald eingeliefert und nach vier Wochen ins Konzentrationslager Ravensbrück überführt, wo er im Juni im Alter von 34 Jahren verstarb bzw. ermordet wurde – die Zustände in den Konzentrationslagern waren nicht aufs Überleben ausgerichtet. Lothar Dönitz besteht auf dem Wort „ermordet“, sagt es ganz bewusst, während er eindrücklich vom Leidensweg Gustav Herzbergs erzählt.

Dönitz ist Mitglied im Gesprächskreis Homosexualität der evangelischen Advent-Zachäus-Kirchengemeinde und zusammen mit der Großnichte Herzbergs, Xenia Trost, verantwortlich für die Verlegung des Stolpersteins, mit dem die Erinnerung an ihn am Leben gehalten wird. Dieser wurde nach dem Vortrag gereinigt und seinem Andenken mit Blumen gedacht, ehe wir zu unserer zweiten Station aufbrachen: Dem Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.

Gedenken an Gustav Herzberg

Dort angekommen begrüßte uns der nächste Referent Günter Dworek vom LSVD. Im Halbkreis um das Denkmal versammelt, berichtete er uns zunächst kurz von der Geschichte des Denkmals selbst. „Lange Zeit hatte das Leid homosexueller Menschen keinen Platz in der deutschen Erinnerungskultur“, so Dworek. Der Bau des Denkmals wurde erst 2003 durch den Bundestag beschlossen und 2008 umgesetzt. Es soll zum einen eine Erinnerung an das geschehe Unrecht sein, die Opfer gebührend ehren und zusätzlich ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen.

Danach sprach Günter Dworek über die Verfolgung und Diskriminierung von Homosexuellen Menschen vom NS-Deutschland bis in die BRD und DDR. Während des Nationalsozialismus wurden homosexuelle Lebenswelten wie Bars, Zeitschriften oder Clubs zerstört und der Paragraf 175 des Strafgesetzbuchs gegen homosexuelles Verhalten erheblich verschärft und ausgeweitet. In der Folge kam es zu über 50.000 Verurteilungen. Oft wurden vor allem schwule Männer in Konzentrationslager verschleppt, in denen sie zusammen mit den anderen Häftlingen unendliches Leid erfahren haben. „Nach dem Krieg war man zwar frei“, so Dworek, „aber man genoss keine Freiheit“. So mussten Homosexuelle in der BRD teilweise noch Haftstrafen aus dem alten Regime absitzen, was sogar vom Bundesverfassungsgericht als rechtmäßig bestätigt wurde. Homosexualität war immer noch ein Straftatbestand.

Das führte dazu, dass die Sichtbarkeit von Homosexuellen in der Weimarer Republik höher war als in der jungen BRD. Erst in den 80iger Jahren änderte sich dies und man erkämpfte sich einen Platz in der Anerkennungskultur. In der DDR wurde der Paragraf 175 ab 1968 zwar nicht mehr angewendet, gesellschaftliche Ausgrenzung erfuhren Schwule und Lesben aber trotzdem.

Günter Dworek (LSVD) berichtet am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen

„Das Denkmal stellt eine Adaption einer Stele dar und ist durch sein filmisches Innenleben sehr dynamisch“, erzählt Dworek. So können immer wieder neue Impulse aufgegriffen werden, wie zum Beispiel das Thema Transgender. „Es soll ein Ort des Gedenkens sein, an dem man sich bewusst wird, dass Hass und Verfolgung keine Naturgesetze sind, gegen die man machtlos ist“, schließt Günter Dworek. Das kleine Publikum, zu dem sich auch Außenstehende gesellt haben, verabschiedet sich mit dankendem Applaus. Wir machen uns auf zur dritten Station. Durch den Tiergarten, am Magnus-Hirschfeld-Ufer entlang, bis zum Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung.

Bei mittlerweile sonnigen Septemberwetter hält Christopher Schreiber vom LSVD Berlin-Brandenburg einen kurzen Vortrag über die Historie und Entwicklung der ersten politischen Bewegung vom Homosexuellen, die im 19. Jahrhundert in Berlin ihren Anfang fand. Eng mit der Bewegung verbunden war der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld, der Homosexualität als biologisch gegeben betrachtete und nicht als Perversion. Daraus leitete er politische Forderungen wie die Abschaffung des Paragraf 175 ab, für die er mithilfe des Wissenschaftlich-humanitären Komitees öffentlich lobbyierte. Er begründete außerdem eine ambulante Einrichtung für homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen die Betreuung und einen Schutzraum brauchten. Nach der Machtübernahme der Nazis, musste Hirschfeld ins Exil fliehen. „Nach dem 2. Weltkrieg musste die Emanzipationsbewegung dann quasi bei Null anfangen“, berichtet Schreiber. Das Denkmal wurde erst 2017 eröffnet, was den jahrzehntelangen Kampf für die Anerkennung der Emanzipationsbewegung zum Ausdruck bringt.

Am Magnus-Hirschfeld-Ufer gibt Christopher Schreiber einen Input zur Emanzipationsgeschichte

Nachdem wir uns von Christopher verabschiedet haben, ist es Zeit für unsere letzte Station. Auf der Haupttribüne des Poststadions geben uns Philipp Bommer von den Hertha-Junxx, dem ersten offiziellen schwulen und lesbischen Fanclub der Bundesliga und Christian Rudolph von der Anlaufstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt beim DFB einen Überblick über Gleichberechtigung und Teilhabe im Fußball.

Die Herthajunxx existieren seit 2001 und sind bei den Heimspielen von Hertha BSC im Oberrang präsent. „Wir sind wichtigster Ansprech- und Kooperationspartner von Hertha und bringen uns aktiv mit ein“, sagt Philipp. „Dabei geht es vor allem darum die Sichtbarkeit der queeren Community im Fußball zu erhöhen. Deswegen wollen wir uns langfristig auch in die Ostkurve integrieren“. Darüber hinaus ist Philipp Bommer auch im Vorstand der Queer Football Fanclubs, einem Netzwerk schwul-lesbischer Fanclubs in Europa.

Philipp Bommer (Hertha-Junxx) und Christian Rudolph (Anlaufstelle sexuelle und geschlechtliche Vielfalt) diskutieren über die Akzeptanz von LGBTIQ+ im Fußball

Christian Rudolph arbeitet als Netzwerker daran den Fußball zu einem safe space für alle zu machen. Dafür arbeitet er eng mit Landes- und Regionalverbänden zusammen, nimmt sich deren Anliegen an und versucht so Veränderungen anzustoßen – beispielsweise für das Spielrecht von trans- und intersexuellen Personen. „Fangruppen leisten einen wichtigen Beitrag um die Sichtbarkeit der LGBTIQ+ community zu erhöhen“, sagt Rudolph. „Wir möchten einen Fußball der divers ist, aber immer noch frotzlig und wild“.

Diese Schlussworte aus der Gegenwart markieren das Ende unserer erinnerungspolitischen Fahrradtour. Mit vielen Eindrücken und neuen Perspektiven im Gepäck werfen wir noch einen letzten Blick auf das saftige Grün im Poststadion, der Heimat des Berliner AK, dann fährt jeder*r auf seinem eigenen Radweg nach Hause.

An dieser Stelle möchten wir nochmals unseren Kooperationspartnern für ihre Unterstützung danken: dem LSVD Bund, dem LSVD Berlin-Brandenburg, den Hertha-Junxx, der Anlaufstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt beim DFB und der Initiative Sport handelt fair.

Auftaktlesung: „In 90 Minuten um die Welt“

Dienstag, 14. September 17:30 Uhr, Poststadion

Wir haben ein ganz besonderes Schmankerl für euch vorbereitet!  

Michael Stoffl, nicht nur glühender Anhänger der Löwen aus München, sondern auch passionierter Fußballreisender, hat für die Reihe der Fußballfibeln (die mittlerweile gut 50 Büchern zu verschiedenen Vereinen umfasst) die spannendsten Erlebnisse seiner Touren gesammelt! Vom Afrika-Cup über das kolumbianische Pokalfinale bis hin zum Teheran-Derby!  

Abseits ausgetretener Pfade begeben wir uns auf einen Trip rund um die Welt – wobei nicht immer alles glatt läuft. Es geht unter anderem nach Nordkorea, in den Kongo und nach Saudi-Arabien. Neben Erlebnisberichten rund um den Spielbesuch ermöglicht uns der Autor auch überraschende Einblicke in den Alltag der besuchten Länder. Eine Liebeserklärung an die Welt, ihre Menschen, das Reisen und den Fußball. 

Ihr findet uns in den Räumlichkeiten des Berliner AK auf der Haupttribüne des Poststadions Berlin (Lehrter Str. 59, 10557 Berlin), unweit des Berliner Hauptbahnhofes. Einlass ist ab 17:30 Uhr – für Getränke ist ebenfalls gesorgt! 

Wer früh dran ist: Holger von der Fanbetreuung des Berliner AK wird ab 17 Uhr eine kleine historische Stadionführung anbieten, als kleines Aufwärmprogramm für die anstehende Lesung auf der Haupttribüne.

Moderiert wird die Lesung von Rico Noack (Gesellschaftsspiele e.V.). 

Kommt vorbei, lauscht exotischen Geschichten und erlebt mit uns einen bunten fußballkulturellen Abend! Wir freuen uns auf euch! 

Während der Veranstaltung gelten die aktuellen Hygiene-Regeln: Bitte bringt einen Nachweis mit, dass ihr geimpft, genesen oder getestet seid („3G“). Ebenfalls müsst ihr abseits eures Sitzplatzes eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Für die Kontaktverfolgung wird am Eingang ein Formular ausliegen, das auszufüllen ist.

Mehr über das Buch könnt ihr in diesem Interview von Michael Stoffl erfahren. Käuflich erwerben ist das Buch direkt beim Culturcon Verlag.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Berliner AK.

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Erinnerungspolitische Radtour „Fußball und LGBTIQ+ im Spiegel der Geschichte“

Start: 11.09. um 11:30 Uhr am Spittelmarkt (U2)

Wir laden Euch herzlich ein zu unserer erinnerungspolitischen Radtour zum Thema „Fußball und LGBTIQ+ im Spiegel der Geschichte“ am Samstag, den 11. September ein.

Der Fokus der Veranstaltung liegt auf der Erinnerung und dem Gedenken an die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus und der Geschichte von queeren Fußballfans und Fankultur heute. Hat sich Diskriminierungsgeschichte fortgeschrieben?

Unsere Radtour führt über vier Stationen. Start ist um 11:30 Uhr am U-Bahnhof Spittelmarkt (U2) in Berlin Mitte. Die Tour dauert rund 2,5 Stunden und endet am Poststadion in Moabit. Ihr braucht ein Fahrrad und Spaß. Die bekannte 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) ist Voraussetzung für eine Teilnahme.

Anmeldungen sind bis zum 09.09.21 unter kontakt@gesellschaftsspiele.berlin möglich. Eine Anmeldung ist verpflichtend da die Teilnehmerzahl auf maximal 15 Gäste begrenzt ist.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem LSVD Bund und dem LSVD Berlin-Brandenburg, unterstützt von „Sport handelt fair“ und der Anlaufstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Fußball (DFB/LSVD).

Veranstaltungsbericht „Reingegrätscht! Für klima- und fangerechte Fußballveranstaltungen ohne Ausbeutung“

Das Mommsenstadion. Sportliche 30 Grad. Allerlei Kaltgetränke. Wir dagegen heiß wie Frittenfett. Unsere erste Präsenzveranstaltung hätte keine besseren Voraussetzungen haben können. Im Schatten der Haupttribüne konnten wir kompetente Redner*innen und knappe 40 Interessierte begrüßen. Alle getestet oder geimpft natürlich.

Die Ehre gaben sich der Sportjournalist und Qatar-Experte Benjamin Best , Helen Breit vom Fanbündnis „Unsere Kurve“, Autor und Mitinitiator der Initiative „Boycott Qatar“ Dietrich Schulze-Marmeling und Sandra Schwedler, Aufsichtsratschefin vom FC St. Pauli und Teil der Initiative „Fußball kann mehr“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Michael Jopp von „Sport handelt fair“.

Das Podium auf der Haupttribüne des Berliner Mommsenstadions

Am Anfang drehte sich die Diskussion vor allem um die laufende, paneuropäische Europameisterschaft, die organisierte Fußballfans vor allem wegen der Pandemie kritisch sehen. Das Fußballbusiness gab sich zunächst sehr demütig, weil die Schwachstellen des Systems deutlich sichtbar wurden. Der pure Überlebenswunsch ließ diese Haltung jedoch schnell wieder kippen. Echte Veränderungen Fehlanzeige. Da vor allem autoritäre Staaten sehr viel Geld in den internationalen Fußball investieren, ist die UEFA aber auch die FIFA von Ihnen abhängig. Staaten wie Qatar, Ungarn oder Aserbaidschan pochen auf den status quo.

Aber auch die Berichterstattung der Medien, vor allem der öffentlich-rechtlichen, bleibt zu unkritisch. Erst recht, wenn ein Turnier erstmal in Gange ist. Das Podium war sich einig, dass Medien internationalen Turniere viel mehr in Perspektive zu gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit setzen müssen. „Der Fußball muss lernen, dass er nicht im luftlehren Raum stattfindet“, fasst Helen Breit passend zusammen. Kritische Fanbewegungen sieht man hier als Korrektiv. Darüber hinaus appellierte Sandra Schwedler auch die Konsument*innen, die sie in der Pflicht sieht Veränderungen von Verbänden einzufordern.

Danach wurde die WM in Qatar diskutiert. Zum Einstieg wurde ein Video-Statement einer Gewerkschaftsvertreterin aus Nepal gezeigt. Nach Medienberichten über die menschenunwürdigen Zustände auf den Baustellen der Stadien und den mehr als 6.000 toten ausländischen Arbeiter*innen, hat sich die Situation dieser leicht verbessert. Die Einführung eines Mindestlohns von umgerecht einem Euro pro Stunde, gilt als Meilenstein. Das Kafala-System, was Arbeiter*innen de facto von ihren Arbeitgeber*innen abhängig macht, existiert de facto aber immer noch. Die Ausbeutung hält demensprechend weiter an.

Benjamin Best berichtet von seinen Erfahrungen in Katar

Wie soll aufgrund dieser Tatsache mit der WM umgegangen werden? Für Dietrich Schulze-Marmeling ist klar: Ein internationaler Boykott muss her. Deswegen hat er die Initiative „Boykott Qatar 2022“ ins Leben gerufen. Vor allem aber stehen die Landesverbände und Vereine in der Pflicht, sich klar zu positionieren, wenn man schon nicht boykottiert. Hier kann auch wieder jede*r Einzelne ein Zeichen setzen. Alle Initiativen, die sich gegen die WM aussprechen üben Druck aus, denn Verbände müssen von außen getrieben werden. Eine Veränderung aus dem Inneren scheint so gut wie unmöglich.

Bleibt zum Schluss die Frage: Wie können wir große sportliche Veranstaltung nachhaltig und fair organisieren? Die Stichworte: Einmischen, organisieren, diskutieren. An der Basis. Im Verein. Auf Landesebene. Bis nach oben. Denn nur so ist Veränderung möglich.

Ausklang bei Kaltgetränken

Film & Gespräch „Home Games / Domashni Igri“ (2.7. 18 Uhr, Delphi LUX)

Am Freitag, den 2. Juli, dürfen wir euch um 18 Uhr im Delphi LUX (Yva-Bogen, Kantstraße 10, 10623 Berlin)  zu unserer nächsten Veranstaltung begrüßen – in Kooperation mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf.

Im Rahmen der Filmreihe #2030 geht es dieses Mal um die Zukunftsperspektiven junger Generationen in der Ukraine. Wir zeigen den Film den Dokumentarfilm „Domashni Igri“ (Home Games, OmU) der Regisseurin Alisa Kovalenko.

Der Film:

Die 20-jährige Alina spielt in der ersten ukrainischen Fußball-Liga. Doch widrige Lebensumstände bedrohen ihren Traum einer Fußballkarriere. Eine aktuelle und einfühlsame Studie über das Über-Leben in den Vorstädten Kiews, Frauenfussball und den alltäglichen Kampf, die eigenen Träume am Leben zu halten. 

Das Gespräch:

Armut, Arbeitslosigkeit und Krieg prägen das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in der Ukraine. Am Beispiel des Film berichtet die Journalistin Inga Pylypchuk (Kyjiwer Gespräche) und die Menschenrechtlerin Tetiana Goncharuk (u.a. Leitung Frauentreff HellMa in Marzahn-Hellersdorf) über die aktuelle Lage in der ukrainischen Hauptstadt und Perspektiven

Moderiert von Lidia Perico (SBNE).

Tickets erhaltet ihr in Kürze hier und vor Ort im Kino.

Hier findet ihr die Veranstaltung auf Facebook.

In Kooperation mit dem Delphi LUX und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Gefördert durch die Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kommunen in der Einen Welt-Programms mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Veranstaltung: „Reingegrätscht! Für klima- und fangerechte Fußballgroßveranstaltungen ohne Ausbeutung“

17. Juni, 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr) im Mommsenstadion & im Livestream

ANMELDUNG

Gemeinsam mit dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag e.V. und der Kampagne „Sport handelt fair“ laden wir ein zu „Reingegrätscht! Für klima- und fangerechte Fußballgroßveranstaltungen ohne Ausbeutung“.

Wir freuen uns auf:

  • Sandra Schwedler (Aufsichtsratsvorsitzende FC St. Pauli)
  • Benjamin Best (investigativer Sportjournalist)
  • Helen Breit (Vorsitzende Unsere Kurve)
  • Dietrich Schulze-Marmeling (Initiator „Boycott Qatar 2022“)

Moderation: Michael Jopp (Sport handelt fair)

In Kooperation mit Tennis Borussia Berlin und den Aktiven Fans von TeBe (TBAF).

Darum geht es:

Seit der WM-Vergabe nach Katar sind nach einem Bericht des Guardian dort mehr als 6.500 arbeitende Menschen aus Indien, Bangladesch, Nepal und Sri Lanka ums Leben gekommen. Nicht nur die anstehende Fußball-WM in Katar, sondern auch die zurückliegenden Fußball-Großevents in Russland, Brasilien und Südafrika haben aus menschenrechtlicher Perspektive große Defizite aufgewiesen.

Wir wollen die Diskussion über die konkrete Situation in Katar und die Arbeitsbedingungen von Migrant*innen aufgreifen, um darüber zu sprechen, wie die Vergabe und Durchführung von sportlichen Megaevents so verändert werden kann, dass Nachhaltigkeit, Menschenrechte und global-gerechte Kriterien berücksichtigt werden.

Welche Möglichkeiten stehen entwicklungspolitischen, sportpolitischen und anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen zur Verfügung? Wie sehen Strategien der Umsetzung aus? Das wollen wir am Donnerstag, den 17. Juni um 19 Uhr im Mommsenstadion (Waldschulallee 34-42, 14055 Berlin) diskutieren.

Wichtig! Die Zahl der Veranstaltungsgäste ist aufgrund der Covid-19-Hygienevorschriften begrenzt – daher ist eine Anmeldung unter diesem Link erforderlich.

Die Teilnehmenden müssen ein tagesaktuelles negatives Testergebnis oder einen Nachweis über die vollständige Impfung gegen bzw. die Genesung von Covid-19 vorweisen. 

Die Veranstaltung wird live auf YouTube und Facebook übertragen.

FACEBOOK-Veranstaltung

Gesellschaftsspiele-Quiz x Fußball in Israel

4. März und 18. März , 19:00 Uhr online

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Diesen Donnerstag startet um 19 Uhr die zweiteilige Reihe „Gesellschaftsspiele-Quiz x Fußball in Israel“. Wir kombinieren zwei Elemente, die wir selbst dufte finden: Informationen aus erster Hand zu Fußball und Fankultur treffen auf ungebrochene Quizbegeisterung. 

Erster Teil (4. März): Liga, Fans, Vereine – wer spielt eigentlich gegen wen? Welche politischen Spannungsfelder sind zu beobachten? Diese und viele weitere Fragen wird Euch Felix Tamsut (Deutsche Welle) beantworten.

Zweiter Teil (18. März): Wir steigen tiefer in die Fan- und Ultrakultur ein. Wer ist mit wem verfeindet? Wo wird auch in der vierten Liga das Bengalo angerissen? Welche Auswärtsfahrerzahlen sind bemerkenswert? Inneneinblicke bekommen wir von Adam. Die Ultrabewegung in Israel kennt er aus erster Hand. Als Vorgeschmack können wir seine Ausführungen im beliebten Podcast Football was my first love empfehlen.

Es gibt im Rahmen von „Gesellschaftsspiele-Quiz x Fußball in Israel“ einen ganz besonderen Preis zu gewinnen. Mehr Informationen erhaltet Ihr zu Beginn der Veranstaltung. Es lohnt sich.

Die eingesammelten Spenden gehen dieses Mal an die Initiative #gemeinsamfürtina. Tina ist Dynamo Dresden Fan, 14 Jahre alt und kämpft in ihrem jungen Leben bereits zum dritten Mal gegen den Krebs. Wer schon vorab spenden möchte, kann hier in den PayPal-Pool einzahlen: https://www.paypal.com/pools/c/8xmZ0VN9MP

Um teilzunehmen, wählt Ihr Euch am Donnerstag, den 4. März, ab 18:45 Uhr (Start 19:00 Uhr) über euren Computer über folgenden Link ein: https://us02web.zoom.us/j/84902849208

Für das Quiz benötigt ihr zudem euer Smartphone. Wie das Quiz genau funktioniert, wird zu Beginn des Treffens erklärt. 


Sei es weil Ihr gern mehr über Fußball in Israel erfahren wollt, Ihr gerne quizzt, das Spendenziel unterstützen wollt – seid in jedem Fall dabei.


Wir freuen uns Euch zu sehen! 

Info-Abend: Boycott Qatar 2022

11. Februar 2021, 19.00 Uhr

Ende kommenden Jahres wird die Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar stattfinden. Was früher einmal ein Fest für den Fußball und die Fans war, hat sich längst zu einem kommerziellen Mega-Event entwickelt, bei dem sich nicht zuletzt die FIFA und ihre Funktionäre die Taschen füllen.

Die Vergabe der WM nach Qatar hat für uns das Fass zum Überlaufen gebracht. Demokratische Rechte wie Meinungs- und Pressefreiheit, freie Religionsausübung oder Freiheit der sexuellen Orientierung gelten in Katar nicht oder nur sehr eingeschränkt. Die Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen sind erbärmlich. Eine in der Bevölkerung verankerte Fußballkultur gibt es nicht.

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar ist für uns nicht akzeptabel. Deswegen haben wir uns als Verein sehr früh der Kampagne »Boycott Qatar 2022« angeschlossen. Diese Kampagne befindet sich noch in den Anfängen und wird zur kommenden Saison richtig Tempo aufnehmen.

Doch schon jetzt wollen wir die Klub-WM nutzen, die in diesen Tagen ebenfalls in Qatar stattfindet – noch so ein überflüssiges Event –, um Euch und weitere Unterstützer*innen über die Kampagne ausführlicher zu informieren.

Zu diesem Zweck haben wir die beiden Initiatoren von »Boycott Qatar 2022« eingeladen: Bernd Beyer und Dietrich Schulze-Marmeling, beide Autoren zahlreicher Bücher über Fußball und Fankultur, werden die Kampagne vorstellen und über ihre Motive, ihre zentralen Kritikpunkte und die Ziele von »BQ2022« sprechen.

Es wird die Möglichkeit zur Diskussion geben und außerdem ein kleines Qatar-FIFA-Quiz gespielt werden. Der Gewinnerin bzw. dem Gewinner winkt das Buch »Boycott Qatar 2022« aus der Feder von Bernd und Dietrich, das im Frühjahr im Verlag Die Werkstatt erscheinen wird.

Um teilzunehmen, wählt Ihr Euch am Donnerstag, den 11. Februar, um 19.00 Uhr über euren Computer über folgenden Link ein: 

https://us02web.zoom.us/j/82692212913?pwd=eXYxQ0ZEa2xCVXplM0Q3Ni9VUzd4Zz09

Für das Quiz benötigt ihr zudem euer Smartphone. Wie das Quiz genau funktioniert, wird zu Beginn des Treffens erklärt.

Wir freuen uns Euch zu sehen!

Gesellschaftsspiele-Online-Quiz: Erinnerungstag im deutschen Fußball

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Trotz des Lockdowns möchten wir Euch eine Veranstaltung zum diesjährigen Erinnerungstag bieten. Wir laden Euch in unserem gewohnten pandemiegerechten Format ein, mehr über die Initiative „Nie Wieder“ und das Thema Erinnerungsarbeit im Fußball zu erfahren – in einer neuen Auflage des Gesellschaftsspiele-Online-Quiz!

Am Dienstag, den 2. Februar um 19:30 Uhr.

Zu Gast ist Klaus Schultz, der in der Halbzeitpause die Initiative „Nie Wieder“ – Erinnerungstag im deutschen Fußball vorstellt.

Wie läuft das Quiz ab? Auch diesmal spielen wir vier Runden à 15 Fragen.

Um an unserem Online-Treffen teilzunehmen, klicke bitte am Dienstag, um 19:30 Uhr über deinen Computer auf folgenden Link: https://us02web.zoom.us/j/87846260942…

Eine Anmeldung oder Registrierung ist nicht nötig.

Dein Handy oder Tablet benötigst Du zusätzlich, um am Quiz teilzunehmen. Wie das genau funktioniert, wird zu Beginn des Treffens erklärt.

Wie immer sammeln wir am Ende des Quiz Spenden für einen guten Zweck. Dieses Mal wird der Betrag ganz im Sinne des Nie-Wieder-Gedankens, an eine Organisation/ein Projekt im Bereich Erinnerungsarbeit gespendet. Am Dienstag erfahrt Ihr mehr. 

Die Spenden sammeln wir wie üblich über folgenden Paypal-Pool

Weitere Informationen zum Erinnerungstag im deutschen Fußball und dem„Nie Wieder“ Netzwerk findet Ihr hier

Fußball-Utopie des Jahres

Gemeinsam mit unseren Freundinnen Greta Budde und Petra Landers hat Gesellschaftsspiele e.V. den easyCredit-Fanpreis der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur gewonnen: Die Fußball-Utopie des Jahres. 

In unserer Utopie entwerfen wir das Konzept eines alternativen Fußballverbandes, der nach genossenschaftlichen Prinzipien organisiert ist. Der Fußball soll damit endlich wieder denen dienen, die ihn lieben. Wir stellen uns einen Fußall vor, der gerecht, partizipativ, solidarisch und zukunftsgerichtet ist – einen Fußball, der sich nicht darüber definiert, Profite zu maximieren und Macht über andere auszuüben. 

Hier findet Ihr unsere Fußball-Utopie „Den Fußball denen, die ihn lieben“: https://www.fussball-kultur.org/artikel/news/den-fussball-denen-die-ihn-lieben-eine-fussballutopie

Wir freuen uns über die Auszeichnung durch die Deutsche Akademie für Fußballkultur und stecken schon voller Ideen, damit aus der Utopie Wirklichkeit werden kann. Die positiven Rückmeldungen geben uns die nötige Energie und das Preisgeld einen finanziellen Schub für die anstehenden Projekte.  

Ein Video von der Preisübergabe und ein Interview mit unserem Vorstandsmitglied David gibt es auf kicker.de zu sehen.

Zum Hintergrund

Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur verleiht jedes Jahr den easyCredit-Fanpreis. In diesem Jahr für die „Fußball-Utopie des Jahres“. Der Fanpreis wird jedes Jahr im Rahmen des Fußball-Kulturpreises verliehen. Neben dem Fanpreis werden auch das Fußball-Buch des Jahres, der Fußball-Spruch des Jahres und der Walther-Bensemann-Preis verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde in diesem Jahr der Fanpreis erstmals für eine rein intellektuelle Leistung vergeben. Die Auszeichnung „Deutscher Fußball-Kulturpreis in der Kategorie Fußball-Utopie des Jahres“ wird mit der Preisfigur MAX im Rahmen einer großen Online-Gala am 30. Oktober übergeben. Der erste Platz ist mit 3000 € datiert. 

Der Gesellschaftsspiele e.V. beschäftigt sich seit mittlerweile 5 Jahren mit unterschiedlichen Aspekten der Fan- und Fußballkultur. Mit Bildungsarbeit im Kontext von Fußball und Gesellschaft wenden wir uns aktiv gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Faschismus, Sexismus und Homophobie. 

Great Budde (Spielerin von Union Berlin) und Petra Landers (ehemalige Nationalspielerin) sind beide Freundinnen des Vereins. Sie waren im Rahmen einer Filmvorführung gemeinsam unsere Gäste für ein Podiumsgespräch zum Thema Frauenfußball und Gleichberechtigung. Im Anschluss an diese Veranstaltung kam uns die Idee einen gemeinsamen Beitrag zur Fußball-Utopie des Jahres zu entwickeln. 

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