Gemeinsam mit dem Club Nr. 12 laden wir recht herzlich ein zur Veranstaltung “ Hand auf, Mund zu? Katar, Menschenrechte und der FC Bayern“. Los geht’s am kommenden Samstag, den 18. Januar um 18:30 Uhr in der Baiz (Schönhauser Allee 26A, 10435 Berlin).

Am Vorabend des Bundesligagastspiels des FC Bayerns in Berlin können wir zwei Mitglieder des vor Ort in Katar selbstorganisierten Netzwerks nepalesischer Arbeiter*innen, Shramik Sanjal (www.shramiksanjal.org) begrüßen. Sie haben die Einladung angenommen, nach Deutschland zu reisen und über die Situation der Menschen- und Arbeitsrechte in Katar zu sprechen. Mit ihnen diskutieren:

  • Sandra Schwedler, Aufsichtsratschefin beim Fußballzweitligisten FC St. Pauli.
  • Nicole Selmer, stellvertretende Chefredakteurin des Fußballmagazins Ballesterer und Teil des Podcasts „FRÜF – Frauen reden über Fußball“.
  • Nicholas McGeehan, Menschenrechtsexperte (u.a. in der Vergangenheit bei Human Rights Watch) mit Schwerpunkt Mittlerer Osten
  • Ein*e Vertreter*in des FC Bayern München (angefragt).
  • Michael Jopp Moderation), Promotor für Kommunale Entwicklungspolitik

 

Hier findet Ihr die Veranstaltung auf Facebook.

In Kooperation mit dem Eine-Welt-Promotor*innenprogramm  und der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Unterstützung durch

Zum Hintergrund:

Seit 2011 absolviert der FC Bayern München sein alljährliches Wintertrainingslager in Katar. Seit 2016 verfügt der Verein durch Sponsorenpartnerschaften mit dem Hamad International Airport und Qatar Airways über direkte Verflechtungen mit dem katarischen Staat.

Das Land steht seit Jahren wegen der Ausbeutung von Gastarbeiter*innen und zahlreicher Menschenrechtsverletzungen in der öffentlichen Kritik. Zahlreiche Arbeiter*innen verloren in den letzten Jahren durch die widrigen Arbeitsbedingungen ihr Leben. Im ersten Halbjahr 2019 kamen allein aus Nepal 111 Gastarbeiter*innen auf katarischem Boden zu Tode.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch kritisieren regelmäßig, dass grundlegende Menschenrechte nicht eingehalten werden. Nicht selten sehen sich die großteils aus Südostasien und Afrika stammenden Arbeiter*innen sklavenähnlichen Bedingungen ausgesetzt.

Auch in der Fangemeinde des FC Bayern sorgt die Kooperation des Clubs mit dem Emirat für Missstimmung (siehe Foto von Fanaktion in der Südkurve).

Auf Kritik an der Partnerschaft mit Katar ist von Seiten der Vorstände und des Präsidiums des FC Bayern immer wieder von einer „verbesserten Situation der Arbeiter- und Menschenrechte“ in Katar zu hören, dass man im Dialog sei und nur ein Dialog etwas zum Positiven verändern könne.

Bis heute scheint – trotz mehrmaliger Versprechen des katarischen Regimes – das für Arbeitnehmer einer Leibeigenschaft gleichende Kafala-System zumindest teilweise noch zu bestehen.